Monatliches Archiv für März, 2023

Eine Landschaft schaut mich an

Ich schaue in die Landschaft und es blicken mich sämtliche stumme Gesichter an: die für den Sommer mit grünen Abdeckungen versehenen Schneekanonen. Ein seltsamer, aber vertrauter Anblick. Ich kann sofort eine Verbindung zu einem menschlichen Gesicht herstellen und zu aktuellen Phänomenen, die unsere Gesellschaft betreffen: Anonymisierung, Atomisierung, Gleichschaltung, Technisierung, Monetarisierung. Wie verlorene Soldaten einer vergangenen Zeit scheinen diese Figuren die vorbeigehenden Wanderer zu beobachten. Den Blick dieser Figuren habe ich in mich aufgenommen. Er hat mich begleitet.

Es ist seltsam. wenn man als Künstlerin in einem 3000 Plätze fassenden Bergrestaurant zwei Wochen zum Arbeiten verbringt. Man kann tief in den Bauch einer Gesellschaft und Industrie hineinsehen, deren Teil man auf eine bestimmte Weise immer ist. Auf erschreckend klare Weise ist man mit all den Widersprüchen einer Gesellschaft verknüpft, deren Fundamente auf Ausbeutung und Gewinnmaximierung fußen.

Meine künstlerische Arbeitsweise betrachte ich als Beobachtung und Reflexion, bei der ich mich als Individuum immer wieder im Kontext zur Gesellschaft betrachte. Die auf diese Weise generierten Erkenntnisse, die hergestellten Verhältnisse und die gestellten Fragen sind kein Tanz um das eigene Ich, sondern der Versuch, diese Welt in all ihrer Widersprüchlichkeit zu begreifen. (SilvrettAtelier2022)

In welche Richtung? – performatives Video, 2022 (1min)
Installation, SilvrettAtelier2022-Bildraum Bodensee, 2023
Installation, Detail: Fundstücke, Text, Zeichnung, Fotografie, 2023
in die Landschaft zeichnen / eine Verbindung haben, Pigmentdruck auf Büttenpapier und Baumwolle 2022/23





personal mapping / field
Installation, Fotografie, Text

Isn´ t that obvious?
Humans need many good relationships with other humans
to stay healthy
Soziale Grafik, performative Zeichnung, FotoFLUSS, Wolkersdorf, 2023
Soziale Grafik, Detail, 2023





W/ORTE
Arbeiten auf Papier, Objekte, Video

Diese Arbeiten verstehen sich als künstlerische Reflexion auf das Zeitgeschehen und den sozialen, politischen und wirtschaftlichen Verwerfungen, die damit einhergehen. Zentral ist dabei immer eine Suche nach Antworten auf die Frage, wer eine Geschichte erzählt, und wessen Geschichte erzählt wird.
Mechanismen von Manipulation, die Macht der Sprache, die Rhetorik des Krieges usw. werden mit künstlerischen Mitteln beleuchtet.

so ist das im Krieg – grafisches Gedicht, 2022
Tusche, Baumwolle, Buntsift auf Papier, 2022/23
wir sind so tolerant, Papier, Glas, Tusche, 2022
Feindbild – Acryl auf Baumwolle, günstig / 2022





W/ORTE
Fragen stellen

W/ORTE – art in public space, 2023