DAHEIM
DEPENDENCIES, RELATIONS, DIALOGS, FIELDS
installation, objects, video, performance
Menschen sind bei dem was sie tun oder tun könnten von anderen Menschen abhängig. Sie leben stets mit anderen zusammen, kommunizieren, stehen im Austausch, Wettbewerb oder Zusammenarbeit. Hanl untersucht mit reduzierten formalen Mitteln Fragen und Folgen die sich aus diesen Abhängigkeiten ergeben. Zeichnung, Objekt, Installation, Video und Performance dienen ihr dabei als Mittel zur Übersetzung dieser Reflexion.
In einer Art installativer performativer Praxis werden Dinge zueinander in Beziehung gesetzt und die damit einhergehenden Veränderungen von Bedeutung untersucht. Dabei wird der eigenen Körper – eingebettet in ein System von Bezügen und Verbindungen – mehr und mehr zum zentralen Referenzpunkt dieser Inszenierungen. Wünsche, Begehrlichkeiten, Ängste, Selbstinszenierung, Abhängigkeiten usw. werden als Möglichkeit verstanden, Dynamik und Veränderung von Gesellschaft zureflektieren. Der Körper ist so verstanden auch eine Art Speicherorgan für soziale Strukturen und Verhältnisse, die der Mensch einerseits schafft und die ihn andererseits formen.
Anhand von klaren, überlegten aber immer auch spielerischen Inszenierungen werden grundsätzliche Fragen menschlicher Existenz verhandelt. Dabei geht es auch um jene kaum greifbaren Räume, die zwischen Menschen entstehen, beziehungsweise, die sie durch Interaktion erschaffen.
Wandinstallationen, CSH Vienna, 2020
Installation 120 x 350 cm , CSH Vienna 2020
.
body space drawing
body space drawing, Video, 6:26 min, 2019
Ausstellungsansicht: Kunstraum Waldhaus, Zürich, 2019
.
.
personal mapping
video, objects, installation, embroidery
Ausgangspunkt dieser Arbeiten sind persönliche Beziehungsverhältnisse und der Versuch, diese mit den Mitteln der Zeichnung zu analysieren und in einen gesellschaftlichen Kontext zu bringen.
Das verwendete Material dient dabei als grafisches Element, das durch Spannen, Verknoten, Verdichten usw. Verhältnisse sichtbar macht. Dieser rationale Prozess der Visualisierung geht Hand in Hand mit dem Verlust von Information und Tiefe. Während die grafische Linie Beziehungen und Abhängigkeiten zwischen den einzelnen Punkten erzeugt, ist ihre Position niemals absolut und unterliegt permanenten Veränderungen. Die Dekonstruktion und Auflösung der ursprünglichen Netze schafft dabei neue – organische – Strukturen.
Die dynamisiche Veränderung von sozialen Bezugspunkten geht Hand in Hand mit der Individualisierung aber auch Singularisierung der Gesellschaft in der westlichen Welt. Norbert Elisas postuliert, dass das generelle Bedürfnis zum Zusammenleben mit anderen Individuen gegeben bleibt, auch wenn in der modern geprägten Gesellschaft das Ich-Ideal zur Norm, zum hoch geschätzten Wert wird. Egal wie individuell wir uns geben und geben müssen, haben wir doch immer das Bedürfnis nach sozialer Anerkennung und Integration.
personal mappig ist der Versuch, die Dynamik von sozialen Beziehungen in eine künstlerische Sprache zu übersetzen, wobei diese Übersetzung den Prozess des Nachdenkens sichtbar macht. Ausgehend von individuellen Verhältnissen wird eine Reflexion über das Spannungsfeld von Individualität, Singularisierung und dem Bedürfnis nach Verbundenheit vollzogen. Die Intuition ist neben der Rationalität ein gleichberechtigtes Mittel der künstlerischen Forschung.
Ausstellungsansicht: Bildrecht07, 2019 (Fotocredits: Eva Kelety)
.
dialogs – variations of a structure objects and tape on wall, 2018
Installationsansicht: Bildraum07, 2019
dialog-2, Video 0:27 min, 2018 / Installationsansicht: Bildraum07, 2019
.
minimalistisches gegenüber, Video, 8:30 min, 2017 / Installationsansicht: Bildraum07, 2019
(Installationsansicht: Fotocredits: Eva Kelety)
.
field, wallinstallation, Bildraum07, 2019
.
field
wallinstallation, Vienna 2018
.
field
wallinstallation, Cité internationale des arts, Paris 2018
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
köpfe, Video 0:30 min, 2018,
Metallbänke, Talg und diverses Material auf Stein
.
CONNECTIVE TISSUE OF TIME
paintings, prints, video
Das alte Maierhofgebäude der AIR Hotel Pupik in Scheifling, Steiermark zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass Zeichen der Vergänglichkeit nicht sofort beiseitegeschafft werden, sondern ihren Platz behaupten können. So hat die Dachhaut vereinzelt Löcher und bei starkem Regen tropft es von der Decke. Der Zustand des Gebäudes und die Kraft der Naturgewalten wurden von Maria Hanl in das Entstehen der künstlerischen Arbeiten maßgeblich einbezogen. Im Video „paintings of a rainy day“ malt der herabtropfende Regen – begleitet vom eigenen Sound – Bilder in die aufgebrachte Tusche auf Papier. Die bereits toten, in Spinnweben gefangenen Insekten wurden im Direktdruck unter dem Titel insect-prints zu zarten grafischen Anordnungen versammelt. sun is drawing a line for me ist eine Foto- und Videoarbeit die durch Beobachtung des Schattens an einem behelfsmäßig angebrachten textilen Regendach im Aussenbereich der Residence entstand.
insect-prints, Tusche auf Papier, 14,8 x 29 cm, 2017
.
.
.
paintings of a rainy day, Tusche auf Aquarellkarton, 2017
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
paintings of a rainy day, Video, Sound, 2017
Ansicht: Pupik 17
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
sun is drawing a line for me, Videostills, 2017
materialisierte zeit
fotography, objects, video
Bei der Übernahme einer Wohnung in Wien waren sämtliche Dinge der verstorbenen Vorbesitzerin in den Räumen präsent. Auch die, für diese Arbeit verwendeten, von Hand gehäkelten und gestrickten Spitzendeckchen. In diesen fotografischen Arbeiten erodieren diese Objekte, werden brüchig, verschwimmen und lösen sich auf…
Vergrößert auf schwarze Stoffbahnen gedruckt ähneln sie jedoch Planeten, die in der Unendlichkeit schweben.
materialisierte zeit, Fotografie und Tusche auf Textil Größen variabel, 2014/17/19
.
erosion, Tisch, Puzzle, 2014/16
.
erosion, Rauminstallation: Fotografie, Objekte, Video
Ausstellungsansicht: masc foundation 2016